Cafe am Ende vom Ende der Welt

Aus Friedenswiki Münster
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Es war ein ungewöhnliches Treffen an einem sehr sonnigen und heißen Samstagnachmittag im Jugendzentrum Bahnhof Wolbeck. Geladen zu diesem vom Stadtensemble Münster angestoßenen Projekt "Cafe am Ende vom Ende der Welt" hatten Natalie Reineke, Künstlerin aus Münster, und Michael Kolberg, Musiker und Performer aus Rinkerode. Die Altersspanne der acht Teilnehmenden, die sich zuvor erfolgreich beworben hatten, reichte von 14 Jahren (Rieke) bis 70 Jahren (Ruth). Teilweise kannte man sich schon vorher, teilweise sah man sich zum ersten Mal. Viel mitbringen musste man nicht, um das meiste hatten sich die Gastgeber gekümmert.

Ein Treffen mit Folgen im Café in Wolbeck: Künstlerisch-musikalische Friedensaktion geplant

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Grundvoraussetzung allerdings: Offenheit. Ziel der Veranstaltung: In respektvoller Atmosphäre über das Thema Frieden zu reden. Am den Ende des Zusammentreffens sollte ein Friedensvertrag unterzeichnet werden, mit dessen Inhalten alle leben und sich identifizieren können. Damit nicht genug. Im Vorfeld war schon besprochen worden, was man gemeinsam kochen wollte, Chicken Masala sollte es werden. Und es sollte beraten werden, an welche Institution in Münster eine 150 Euro Spende gehen sollte, die von Förderern des Projekts gestiftet worden waren. Die Fragen, die inhaltlich diskutiert wurden, waren vorgegeben. Wie finden wir Frieden mit uns selbst, mit unseren Nachbarn? Sehen wir uns selber in der Lage sogar Frieden zu stiften? Wie können wir es verhindern, dass wir hilflos vor Pandemie, Krieg und Klimawandel verharren. Uns abwenden von der Welt, schlechte Nachrichten einfach ignorieren. Das sorgte für teils ziemlich kontroverse Diskussionen in der Gruppe, deren beruflicher Hintergrund total unterschiedlich war, von der Softwareexpertin über die pensionierte Lehrerin bis zum Bildhauer, der auf das Landleben schwört. Verbindendes Element: Ein Zug ins Künstlerische. Die Entscheidung über die Vergabe der Spende verlief einmütig. Das Geld soll an die Kulturliste gehen, die sozial schwach gestellten Menschen den Zugang zum kulturellen Leben finanziell erleichtern soll. Die Debatte über das gemeinsame Vertragswerk verlief keineswegs gradlinig und wurde teils recht emotional und konträr geführt. Am Ende einigte sich die Gruppe darauf, es nicht nur beim Gedanken zu Papier bringen bewenden zu lassen, sondern mit einer friedenspolitisch akzentuierten musikalisch-künstlerischen Aktion alsbald in die Öffentlichkeit zu gehen.

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