Amateurfunk: Völkerverständigung durch Kommunikation

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Verkabelt ist die Welt schon lange. Mitte des 19. Jahrhunderts durchzogen bereits Telegrafenleitungen die Länder und Kontinente, als die ersten Seekabel in den Meeren versenkt wurden und dadurch die Erdteile miteinander verbanden. Aber die Teilnahme daran erforderte, das man selbst am Kabel saß oder einen reitenden Boten hatte, der die Meldungen zustellte.

Das änderte sich komplett mit der Entdeckung und Entwicklung der Kommunikation über Funkwellen Anfang des 20. Jahrhunderts. Kabellos, grenzenlos und mit Lichtgeschwindigkeit konnten Nachrichten, Informationen und Unterhaltung über eine großen Raum an viele Empfänger verschickt werden. Die Pioniere dieser neuen Technik waren Tüftler und Bastler, Wissenschaftler und Geschäftsleute, die Geräte bauten, neue Möglichkeiten ausloteten und praktische Anwendungen entwickelten.

Die Funkamateure haben sich von Anfang an maßgeblich daran beteiligt und aus persönlichem Interesse die Technik weiterentwickelt und Funkkommunikation in der Nähe und in der Ferne durchgeführt. Aus Anerkennung dieser Verdienste wurde der Amateurfunkdienst weltweit in den internationalen Funk-Richtlinien verankert und wird heute von über zwei Millionen Menschen betrieben.

In Deutschland ist dieser Anspruch im Gesetz über den Amateurfunk festgeschrieben, wo es in § 2 unter anderem explizit heisst, dass der Amateurfunkdienst zur Völkerverständigung wahrgenommen wird.

Die Bestätigungskarte der Amateurfunk-Sonderstation DP375WF


Amateurfunk-Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2023

Funkamateure aus Münster und Umgebung haben vom 12.05.-24.10.2023 unter dem Sonderrufzeichen DP375WF regionalen und internationalen Funkverkehr durchgeführt. Das Sonderrufzeichen ist weltweit einmalig zugeteilt. Jeder Funkpartner erkennt am "DP", dass es ein Rufzeichen aus Deutschland ist, und die Bedeutung von 375WF wird im Gespräch erläutert, sofern nicht schon die Informationen von der Projektwebseite der Sonderstation DP375WF (Weblink [3]) eingeholt wurden. Die Funkkontakte werden mit einer QSL-Karte elektronisch oder in Papierform bestätigt; oben ist die Vorderseite abgebildet, auf der Rückseite stehen technische Details zur Funkverbindung.

Die Funkverbindungen wurden nicht nur aus den eigenen Funkbuden heraus geführt, sondern auch von verschiedenen Standorten in Münster und Umgebung entlang der Friedensroute. So zum Beispiel bei den Funk- und Lötaktionen

am 12.05.2023 auf dem Harsewinkelplatz in Münster zum Beginn des Aktivierungszeitraums des Rufzeichens,
am 09.09.2023 auf dem Harsewinkelplatz in Münster im Umfeld der Friedenskonferenz, und
am 24.09.2023 beim Kinderrechtefest auf dem Domplatz in Münster.

Berichte dazu finden sich auf der Webseite des Ortsverbands Münster im DARC (Weblink [1]).

Mit Stand 23.10. wurden mehr als 4.200 Kontakte in alle Welt durchgeführt, von Rio bis Sichuan, von Java bis Prince Edward Island. Es wurde uralte und neueste Betriebstechniken eingesetzt: Morsen, Sprechfunk, Digitalfunk. Wir haben über Satelliten gefunkt, die Kurzwellen um die Erde gejagt und über das Handfunkgerät mit den Nachbarn geplaudert. Alle Gesprächspartner waren interessiert und erfreut, und einige so enthusiastisch, dass ein Besuch in Münster erfolgte.

Weblinks

[1] Seite des Deutschen Amateur Radio Clubs, Ortsverband Münster

[2] Auswahl von Antwortkarten an DP375WF

[3] Die Projektseite der Sonderstation DP375WF

Antwortkarten aus aller Welt

Ersoy, 3C3CA, Äquatorial Guinea
Tim, 4X1ST, Israel
Jerry, AA2T, USA
Sun, BG0CAB, China
Edgar, CX5FK, Uruguay
Walter, DA0TOR, Deutschland
OV Münster, Deutschland

Für eine weitere Auswahl von Antwortkarten siehe Weblink [2].